Eines vorweg: eine Idee entsteht und ist so gut, bis sie jemand kacke findet. Dann wird nachgedacht. Das ist heute im Humidor Tasting passiert. Später mehr dazu.
So ist das eben im Leben. Man denkt sich etwas aus, weil man an etwas glaubt und verbissen klemmt man sich an kleine Fortschritte, bis diese zu einem immer komplexer werdenden Projekt werden. Und am Ende kommt dann ein Ding raus.
In dem Fall wurde es zu einem Rumlikör. Ja es war eine Schnapsidee und alle beteiligten hatten super viel Spaß bis dahin. Okay es lag auch am Alkohol, keine Frage. Aber du und ich sind ja auch keine Sommelliers (plural, extra nachgeschaut) und spucken das köstliche Gut nicht einfach so weg.
Du musst schon wissen, was du da machst
Es vergingen viele Monate, da ja die Zeit des “Ansetzens” so elendig lange war. Und irgendwann kam dann ein Ergebnis raus, was uns allen gefallen hat. Der Black Hudson. So gut, dass die Notwendigkeit aufkam, diesen Rumlikör der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Und das habe ich bei einem internen Humidor Tasting vorgestellt. Also der Markus + Kollege Holger. Entsetzen stand in ihren Augen geschrieben und das haben sie mir auch ziemlich stark zu spüren gegeben. Ich möchte hier keine abfälligen Äußerungen niederschreiben, die hier nicht herpassen, aber “Weihnachtsgesöff” fand ich schon ziemlich gut.
Das war allerdings noch die handgemachte Version des Black Hudsons und diese war durch die Produktionsart viel zu intensiv und noch deutlich weit weg am Geschmack, wie wir ihn jetzt kennen. Aber irgendwann musste ich ja auch mal Leute probieren lassen.
So ganz abgeneigt waren die Männers dann doch nicht und ich hatte noch eine Chance, wenn die erste Charge produziert wird. Einige Wochen darauf habe ich es dann wieder versucht. Ich hatte etwas schiss…darf man ja auch mal zugeben…also bin ich da hingedackelt.
Übrigens ist mir während der Fahrt das Kettenverbindungsglied meines Fahrrades rausgesprungen und ich hätte fast einen Unfall gebaut, aber das nur am Rande. Ich war also etwas angeschlagen und als ich dann zu Fuß weiter ging und mir ein Fahrradfahrer entgegen kam, der sichtlich beschädigt aussah und mit blutendem Mund an mir vorbei fuhr, wusste ich, das ist kein guter Tag. Ein scheiß Tag sogar.
Wo ich nur hin sah, Elend und Schmerz.
Ein spontanes Humidor Tasting mit Duft von Zigarren und frisch gemahlenen Kaffeebohnen im Hintergrund. Ein wirklich tolles Geschäft, was man sich unbedingt ansehen sollte.
Mit diesem mulmigen Gefühl bin ich dann aber trotzdem zu Humidor gegangen und habe dort die Flasche auf den Tisch gestellt mit den Worten “da.”. Nach meiner glorreichen Ansprache kamen dann weitere spöttische Bemerkungen und die Frage, ob ich mehr davon dabei habe. Acht Gläser wurden geholt, die Flasche darin verteilt und Markus zögerte nicht lange und ging raus zu den dort “Ansässigen” mit den Worten:
“Seid ihr bereit für ein spontanes Humidor Tasting?”
So viel ehrliches Feedback wollte ich eigentlich gar nicht. Meine Absicht war ja nur der Verkauf an sich. Einfach nur ein paar mehr Möglichkeiten den Black Hudson an den Mann zu bringen und dann das…
Die Leute waren erstaunt, überrascht, einer war auch angewidert, einer angetrunken, lustig, erfreut, zufrieden und glücklich. Der Black Hudson ist besonders und das soll er auch. Ein schöneres Feedback als das hätte ich nie erwartet und genau so hat es Markus dann auch kommentiert. Es war eher ein stilles Nicken aber das hat mir schon gereicht. Danke an der Stelle. Es war mir auch eine Ehre und daraufhin folgte noch ein kurzes Geschäftsgespräch zu den Flaschen und gut war.
Gerne und immer wieder.
Wenn du dir das Humidor Tasting nicht entgehen lassen möchtest, schau doch gerne mal dort vorbei. Ein sehr schönes Geschäft mit einer exklusiven Auswahl großartiger Spirituosen und Zigarren.
Du traust dich nicht? Kein Problem: SHOP